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Frauen beweisen mehr Fingerspitzengefühl in tech-Berufen

Frauen haben mehr Fingerspitzengefühl und sind in der Projektarbeit fokussierter als ihre männlichen Kollegen. Trotzdem ist die Anzahl der Bewerbungen von weiblichen Fachkräften in der IT niedrig.

Markus Grubwinkler, Head of IT der Haas Unternehmensgruppe, würde gerne in Zukunft die Frauenquote in seiner Abteilung anheben. Allein die Tatsache, dass er nicht so viele Bewerbungen von weiblichen Interessenten bekommt, erschwert dies. Er führt dies auch darauf zurück, „dass sich die Branche immer noch sehr schwertut, Frauen für Tech-Berufe zu begeistern.“

Der Leiter der IT-Abteilung arbeitet gerne mit Frauen in seinem Fachbereich. Er beschreibt die Zusammenarbeit als fokussierter und in manchen Belangen der Projektarbeit, beweisen die weiblichen Kollegen mehr Fingerspitzengefühl, wenn es um Lösungen geht. Gerade im Projektmanagement habe Grubwinkler sehr gute Erfahrung gemacht. Er erklärt: „Knirscht es mal in einem Projekt, sind Frauen fokussiert und weniger nachtragend, wenn es darum geht, die beste Lösung zu finden.“

Frauenquote in technischen Berufen soll deutlich höher werden
Zwar sind am Hauptfirmensitz der Haas Fertigbau GmbH in Falkenberg fünf weiblichen Kollegen im Team, jedoch ist es, auf drei Standorte verteilt, mit 25 männlichen Fachleuten der IT, ein deutlich höherer Männeranteil. Grubwinkler erklärt weiter, dass sich auf die ausgeschriebenen Stellen mehr männliche Bewerber melden.

Er ist überzeugt, dass eine Position in der IT weitaus mehr bedeutet, als den ganzen Tag nur technische Themen abzuarbeiten. Dieses Image ist überholt und müsse nach Außen transparenter gemacht werden. Die Stellenbeschreibungen lassen jedoch darauf schließen. Der Leiter der IT-Abteilung schlägt deshalb vor: „Es wäre gut, das Anforderungsprofil nicht nur technisch zu beschreiben, sondern etwas lebendiger. Denn alles, was für den Abwechslungsreichtum in der Projektarbeit gilt, zählt auch für IT.-Projekte.“

Früh Programmieren lernen mit Freude
Der Head of IT erklärt weiter: „Wir müssen auch an die jüngeren Bewerber denken, die gerade in der Findungsphase sind, was ihre berufliche Laufbahn angeht.“ In dem Zusammenhang erwähnt er die Arbeit von Dr. Julia Freudenberg. Ihre Idee bildet eine gute Grundlage für die Zukunft, wenn es um Recruiting von Frauen für Tech-Berufe geht. Freudenberg setzt schon sehr früh an, nämlich im Grundschulalter.

„In der Hacker School lernen Kinder und Jugendliche ab 11 Jahren spielerisch an zwei Tagen den Umgang mit Programmiersprachen. Und erwerben ganz nebenbei die 21st. century skills – Kenntnisse und Fähigkeiten, die immer wichtiger werden.“ (https://hacker-school.de/)
Dr. Julia Freudenberg fährt mit ihrer gemeinnützigen Organisation „Hackerschool“, die in Hamburg ihren Standort hat, an Schulen in Deutschland und bietet; unter anderem, IT-Kurse für Kinder und Jugendliche an.