„Die Teile für die Fertighäuser wurden abgeladen, montiert und in wenigen Tagen standen die Häuser! Die Leute waren begeistert.“ – Dr. Wolfgang Schramm
Josef und Xaver Haas mit Barbara Stamm bei einer Spendenübergabe für die Bayerische Kinderhilfe Rumänien, 1997.

Ein kleines bayerisch-rumänisches Wunder

In den 1990ern öffnen sich überall in Europa Grenzen, alte Konflikte werden überwunden. Doch manche Spuren der Vergangenheit überdauern die politische Zeitenwende. In Rumänien hinterlässt das besonders repressive Ceaușescu-Regime ein schweres Erbe, das nun an die Öffentlichkeit kommt: Kinderheime, in denen elternlose Kinder mit Behinderung unter unmenschlichen Bedingungen, oft fast ohne Betreuung und medizinische Versorgung, untergebracht sind.

Auch in Deutschland sorgt das Schicksal der Kinder für Bestürzung. Babara Stamm, die ehemalige Staatssekretärin und Rumänienbeauftragte der Landesregierung und Dr. Wolfgang Schrammn, Humanmediziner, engagieren sich für die Kinder in Rumänien. Bei einem Spendenaufruf im Münchner Merkur können sie stolze 1,5 Millionen DM sammeln und gründen einen Verein: Die „Bayerische Kinderhilfe Rumänien“. Das Geld wird für bauliche Veränderungen verwendet, wobei der Verein die Mittel gezielt und nachhaltig einsetzen möchte. Auf der Suche nach passenden Partnern entsteht der Kontakt zu Haas. Die Niederbayern realisieren 1995 dann den Um- und Ausbau eines Kinderheims im nordrumänischen Păstrăveni. Haas errichtet hier zwischen 1997 und 1998 zwei schlüsselfertige Gebäude.

Prof. Dr. Wolfgang Schramm

Für Haas ist das Engagement in Rumänien alles andere als ein gewöhnlicher Auftrag. Xaver Haas reist mit Barbara Stamm selbst nach Păstrăveni und ist erschüttert von der Situation vor Ort. Josef Eichert, zweiter Vorsitzender der Kinderhilfe, erzählt von den katastrophalen Zuständen: „Damals, vor dem Neubau, waren die Kinder in einer ehemaligen Reitschule untergebracht, ohne jegliche Betreuung.“
Dank der Kinderhilfe entsteht nun ein einzigartiges Projekt: Das Kinderheim wird zu einer Einrichtung aus- und umgebaut, in der die Kinder dauerhaft selbstständig leben können. „Die Teile für die Fertighäuser wurden abgeladen, montiert und in wenigen Tagen standen die Häuser! Die Leute waren begeistert“, erinnert sich Dr. Wolfgang Schramm.

Luftaufnahme von Păstrăveni.

Die Kinder von damals sind inzwischen erwachsen, heute leben in Păstrăveni rund 200 Menschen mit Behinderung. Das Gelände hat einen eigenen Bauernhof, eine Werkstatt, Gemeinschafts- und Therapieräume und moderne Wohn- und Verwaltungsgebäude für Bewohner und Mitarbeiter. 2003 ist Haas noch einmal beteiligt und baut das spendenfinanzierte neue Zentralgebäude der Anlage.
Für die Haas-Mitarbeiter vor Ort ist es ein ganz besonderes Projekt. Sie bringen den Kindern Spielzeug aus Deutschland mit und werden ganz selbstverständlich Teil der Gemeinschaft. „Einer der Elektriker war großer Fan von Michael Schumacher. Er hatte extra seinen Fernseher dabei, um ein Formel-1-Rennen zu sehen. Die Kinder haben dann natürlich alle mitgefiebert“, erläutert Josef Eichert und er muss lachen, als er weitererzählt: „Schumacher hat das Rennen verloren. Und der Pfarrer im Ort hat sofort gewusst, woran es lag: ‚Er hat verloren, weil ihr nicht zur Messe kommt‘. Also wurde kurzerhand eine Messe für die Mechaniker und Elektriker organisiert – das war wirklich sehr schön.“

Barbara Stamm Landtagspräsidentin a.D.

Xaver Haas, das Unternehmen und zahlreiche Mitarbeiter sind nicht nur vor Ort auf den Baustellen, sondern spenden auch privat für die Kinderhilfe. Barbara Stamm ist heute Vorsitzende des Vereins und erinnert sich gerne an die Zusammenarbeit mit Haas zurück:

„Was mich damals fasziniert hat und was nach der wiederholten und intensiven Zusammenarbeit mit dem Unternehmen deutlich wurde, ist, dass Haas seinen Erfolg über die Unternehmensgrenzen hinaus teilt und bereit ist, soziale Verantwortung zu übernehmen. Haas vereint unternehmerische Weitsicht, Verlässlichkeit und Menschlichkeit in seiner Unternehmens-DNA und macht diese Werte auch über die Region hinaus erlebbar. Das zeigt sich auch in jüngerer Zeit: 2015 unterstützte das Unternehmen mit seinem Know-how im Fertigbau den Bau von Flüchtlingsunterkünften in Bayern und Baden-Württemberg.“

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