Turin, 2006: Die Olympischen Winterspiele finden in der piemontesischen Hauptstadt statt und brechen alle Rekorde. 2.508 Athleten aus 80 Nationen kommen zusammen und messen sich in 15 Disziplinen. Millionen Zuschauer verfolgen die Wettkämpfe vor der beeindruckenden Bergkulisse Norditaliens. Und mittendrin steckt auch ein unerwartetes Team: Die Fertighausbauer von Haas.
Haas baut für Olympia
Haas baut das Deutsche Haus in Turin für die Olympischen Spiele.

Xaver Haas und seine Mannschaft erhält den Zuschlag für den Bau des olympischen Dorfes in Pragelato.
Doch die Niederbayern kommen nicht zum Skifahren nach Italien. Haas erhält im Vorfeld der Spiele den Zuschlag für den Bau des deutschen Pavillons in Turin und von Unterkünften in Pragelato, wo die nordischen Skiwettkämpfe stattfinden – und nimmt damit eine ganz eigene olympische Herausforderung an: Das Projekt in Pragelato ist das bis dato größte Vorhaben für Haas in Italien, hunderte Athleten und Betreuer erhalten auf über 15.000 m² moderne und nachhaltige Unterkünfte, die im Anschluss an die Spiele auch eine Weiternutzung als lokale Hotelbauten finden sollen.

Orientiert am typischen piemontesischen Baustil fügen sich die Häuser in die Landschaft ein.
Der Startschuss für die Arbeiten fällt im Frühsommer 2004. Hotelentwickler Charles Fessel und das Münchner Architekturbüro BUP Bauer + Partner entwickeln gemeinsam mit Haas ein am regionalen Baustil orientiertes Design und verwenden unverleimtes, getrocknetes Bauholz, um den rustikalen Stil des Piemonts aufzunehmen. Über 80 Haas-Häuser sollen so montiert werden.
Um den engen Zeitplan einhalten zu können, rückt Haas mit einem über 100-köpfigen Team an. Darunter ist auch Alfred Aigner, der seit 1992 als Monteur im Unternehmen arbeitet. Er erinnert sich an den enormen logistischen Aufwand: „Wir sind von Falkenberg aus mit dem Kombi und unserem Werkzeug losgefahren – und dann kam ein LKW nach dem anderen.“ Die Wandelemente für das olympische Dorf werden aus Tschechien geliefert, Decken- und Dachteile kommen aus Falkenberg.

Xaver Haas verschafft sich immer wieder persönlich vor Ort einen Überblick über den Fortschritt der Bauarbeiten.
Aber nicht nur die Deadline stellt Haas vor Herausforderungen. „Auch die Holzschindeldächer, die wir dort aufgesetzt haben, waren für uns neu“, erinnert sich Aigner. Hinzu kommt ein oft unwegsames Gelände und teilweise extreme Wetterbedingungen. Doch die Haas-Mitarbeiter lassen sich davon nicht beeindrucken: Mit dem gewohnten Pragmatismus bringen sie das Projekt auf die Zielgerade. Über ein Jahr lang sind die Monteure im 10-Tages-Rhythmus auf der Baustelle. „Da entsteht einfach ein Zusammenhalt“, erklärt Aigner. Und dazwischen bleibt auch Zeit, um an freien Sonntagen den italienischen Sommer zu genießen: „Da haben wir auch Feste gefeiert und unser Bier im Bergbach unter der Brücke gekühlt.“
Kurz vor der Eröffnung der Spiele reist das Haas-Team ab. Auf dem heimischen Sofa verfolgen viele Monteure die Übertragung und blicken wie Alfred Aigner mit Stolz auf ihre Zeit in Italien zurück. „Es war verdammt knapp, aber das Ziel war, es zu schaffen – also haben wir es auch geschafft.“